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Wespe sammelt Futter
Vor der Haustüre lag heut früh ein verendeter Falter. Heute Abend entdeckte ihn eine Wespe.
Aus dem Kadaver schneidet sie die verwertbaren Teile heraus. Sie werden an die Larven im Wespennest verfüttert.
An diesem Beispiel wird die Bedeutung von Wespen in der Ökologie deutlich: Sie jagen Insekten und verfüttern sie an ihre Larven. Vier bis sieben Kilogramm können das bei Völkern der Deutschen oder Gemeinen Wespe sein. Gleichzeitig tragen sie auch zur Pflanzenbestäubung bei. Sehen kann man das, wenn sie im Springkraut (Impatiens glandulifera) waren: Da haben sie, wie die Bienen, einen "Rallye-Streifen" auf dem Rücken.
Alles, was nicht verwertbar ist - Flügel, Beine, Fühler undsoweiter - wird abgeschnitten. Nur eiweißhaltige Körperteile von verfütterbaren Insekten werden ins Nest getragen.
Während die Larven Eiweiß (Proteine) zur Entwicklung brauchen, leben die erwachsenen Tiere, die Imagines, überwiegend von Zucker.
Übrig bleiben nach der Prozedur Kopf, Thorax (Brustbereich) und gegebenenfalls Teile vom Hinterleib (Abdomen).
Die ganze Arbeit dauert wenig mehr als eine Minute.
Am Stirnschildchen der Wespe ist zu erkennen, dass wir einer Arbeiterin der Art Gemeine Wespe Vespula vulgaris bei der Arbeit zusehen.
Im "Metzgerdeutsch" hieße dieser Arbeitsschritt, der Falter wird "küchenfertig" hergerichtet.
Der nicht verwertbare Rest bleibt auf dem Schlachtfeld zurück. Darum kümmern sich andere Insekten. Perfekte Arbeitsteilung der Abfallentsorgung oder besser: der Rückführung verwertbarer Rohstoffe: Recycling ökologisch eben.