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Um es vorwegzunehmen: Es geht hier um ein geschmackvolles Holzhaus, bei dem Genagsel aus Ritzen in den Deckenbalken fiel. Dann und wann war auch eine Ameise zu sehen. Das beunruhigte die Bewohner und Dr. Eckel & Partner wurde beauftragt herauszufinden, woher die Tiere kamen und das Volk zu entfernen.
Zu allererst sammeln wir Tiere ein zum Bestimmen der Art: Es ist die braune Wegameise Lasius brunneus. Das klingt nicht gut, denn gerade diese Art zählt zu jenen mitteleuropäischen Ameisenarten, die Schäden an Gebäuden verursachen und zudem als Weiser für zurückliegende Feuchteschäden anzusehen sind.
Die Suche nach dem möglichen Sitz des Nestes führt uns in das Badezimmer. Es kann vermutet werden, dass die Wanne entfernt werden muss und wir unter Fliese und Estrich in der Isolierung nach den Ameisen suchen müssen. Mit dem Installeuteur, der damals das Bad gebaut hat, gehen wir ans Werk.
Bald werden wir fündig. Am Übergang von Wand zu Boden findet sich Genagsel in der Isolierung. Je weiter wir rückbauen, desto mehr finden wir davon.
Auch ein Mäuschen wohnte hier zwischenzeitlich.
Und dann sind wir am Nest.
Unter dem Styropor haben die Ameisen ihre Laufgänge und Puppenwiegen gebaut. Jetzt muß es schnell gehen, um das Volk zu entnehmen und zu verhindern, dass sich Satelitten bilden.
Am Ende haben wir mit dem Installateur die Wanne entnommen und den Boden darunter bis unter das WC entfernt.
In der Folge wird in regelmäßigen Abständen kontrolliert, damit sich nicht wieder ein neues Volk etabliert, weil vielleicht eine kleine Keimzelle entkommen konnte. Das wird jetzt ein paar Jahre dauern. Dieses - zugegeben unschöne - Provisorium bewährt sich bereits, da - leider - nach einer Zeit der Ruhe vereinzelt ein Tier gesehen wurde. Jetzt gilt es zu beobachten und im schlimmsten Fall nach Satelitten zu suchen.
Um so erstaunlicher ist, wo die Ursprünge derartiger Prozesse liegen: Eine Eiche war bei uns in der Nähe umgefallen. Der Blick ins Innere zeigt dasselbe Gangsystem wie im Styropor. Der Verursacher auch hier die Braune Wegameise Lasius brunneus.
Hier draußen sind die veränderten Strukturen im noch frischen Holz von eindrucksvoller Schönheit! Dasselbe in unseren Häusern ist eine kleine Katastrophe, zeigt aber, dass diesselben Prozesse hier wie dort stattfinden. Der Unterschied: Im menschlichen Umfeld sind einzelne ökologische Umweltfaktoren optimiert - und wirken wie Katalysatoren. Und genau dort setzt ökologisches Schädlingsmanagement an!